Jahresversammlung der Frauengemeinschaft Tänikon

Ist eine Vereinsauflösung bei der Frauengemeinschaft Tänikon (FGT) unausweichlich? Katharina Hehle, Co-Präsidentin der Frauengemeinschaft Tänikon, sorgte sich an der 134. Jahresversammlung um das weitere Bestehen des Vereins.

Aufgestellte Gemüter und heitere Gespräche prägten die Stimmung im Mehrzweckraum der Primarschule Ettenhausen anlässlich der 134. Jahresversammlung. Ein erster Blick in die Runde der Versammlungsteilnehmerinnen liess nicht vermuten, dass die Zukunft der Frauengemeinschaft Tänikon auf dem Spiel steht. Doch genau das ist Realität. Nun aber der Reihe nach: Knapp 50 Mitglieder der FGT haben sich am Donnerstagabend, 21. März 2024, im Mehrzweckraum der Primarschule Ettenhausen zur 134. Jahresversammlung unter dem Thema „Herz“ versammelt. Auch die Tischdekoration spiegelte das Herz und die Herzlichkeit wider und Katharina Hehle vom Leitungsteam forderte nach der Begrüssung die Anwesenden auf, ihr Herz zu öffnen und die Herzlichkeit im Kreis der FGT zu spüren und zu geniessen. Das Vater-Sohn-Gespann, Peter und Felix Baumann aus Guntershausen, lockerten den Abend mit toller Musik auf. Ihre Darbietung beinhaltete fröhliche Musikstücke aber auch wunderschöne Gesangseinlagen. Die Darbietungen waren ein echtes Highlight, welches eine herrliche Atmosphäre schaffte. Anschliessend wurden den Anwesenden ein feiner Imbiss angeboten und die Getränkewünsche erfüllt, bevor dann zum geschäftlichen Teil übergegangen wurde.

Rückblick und Vorschau

Mit einer Schweigeminute gedachte man zwei verstorbenen Frauen. Erfreulicherweise konnte mit einem schönen Rösli und viel Applaus ein neues Vereinsmitglied willkommen geheissen werden. Der Mitgliederbestand zeigt nach vier Austritten aktuell 129 Mitglieder. Der Jahresbericht wurde von einer schönen Fotoshow begleitet. Gemeinsam schwelgten die Frauen in der Erinnerung an die zahlreichen Anlässe und Ausflüge, wie beispielsweise den Besuch der Gärtnerei Künzli in Aadorf, der Reise nach Prag, den orientalischen Kochkurs oder den Besuch im Theater Wängi. Auch im neuen Vereinsjahr stehen interessante Aktivitäten auf dem Programm, darunter die Abendwanderung zum Mettlenhof in Wallenwil, die Maiandachten in Tänikon und Matzingen, der Tagesausflug ins Appenzellerland, die erneute Durchführung des orientalischen Kochkurses und einiges mehr.

Erfolglose Suche nach Nachfolgerinnen

Die Vorfreude auf diese bevorstehenden Anlässe wird jedoch durch einen Blick in eine ungewisse Zukunft des Vereins getrübt. Denn vier der aktuellen fünf Vorstandsmitglieder haben bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass sie sich bei der Jahresversammlung 2025 nicht erneut zur Wahl stellen werden. Nach mehr als 20 Jahren engagierter Vorstandstätigkeit werden Katharina Hehle, Hedi Biber, Jacqueline Aschwanden und Trudi Keller zurücktreten. Lediglich die Aktuarin, Antonia Bischof, wird somit im Vorstand verbleiben. „Die Suche nach engagierten Vorstandsmitgliedern ist schwierig“, erklärte Hehle. Obwohl viele Frauen bereit sind, ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaft zu leisten, fühlen sich viele von ihnen nicht bereit, die Verantwortung für wichtige Ämter zu übernehmen. Gemäss den Statuten des Vereins müssen mindestens drei Frauen dem Vorstand angehören. Katharina Hehle ermutigte daher an einer Vorstandstätigkeit interessierte Frauen dringend, sich bis spätestens 30. September 2024 beim Leitungsteam zu melden. Sollte bis Ende September 2024 nicht genügend Frauen für den Vorstand gefunden werden, wird die Auflösung des Vereins bei der Jahresversammlung 2025 unausweichlich sein.

Hehle übergab das Wort an Andrea Scheu, Vertreterin vom Thurgauisch Katholischen Frauenbund. Sie dankte den Vorstandsfrauen für ihren grossen Einsatz und überreicht ein kleines Geschenk. Sie äussert Bedauern aber auch Verständnis für die aktuelle Situation der Frauengemeinschaft. Pfarrer Daniel Bachmann und Rolf Anliker schliessen sich diesen Worten an und betonen, dass diese Herausforderung nicht nur die Frauengemeinschaften betrifft, sondern auch andere Vereine, wie beispielsweise Sportvereine. Rolf Anliker bedankte sich im Namen der Pfarrei mit einem herrlichen Blumenstrauss beim Vorstandsteam für deren engagierte Arbeit. Nach den Dankesworten von Katharina Hehle an Daniel Bachmann, den Kirchgemeinderat, alle fleissigen Verteilerinnen und die Mitglieder schloss sie mit dem Zitat des Philosophen Konfuzius: «Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.»