Ausflug der Seniorinnen und Senioren der Kirchgemeinde Tänikon am 11.09.2019

Wer an Stammheim vorbeifährt kann sie nicht übersehen, die hohen Stangen, zwischen deren Drähten sich die Pflanzen emporranken. Einige rufen, das ist doch Hopfen, wächst der noch in der Schweiz? Die Reisenden aus Tänikon wissen jetzt mehr, in der Schweiz wachsen nur 15 Hektaren Hopfen, von acht Bauern angepflanzt. Haben sie gewusst, dass Hopfen nur rankt, wenn er im Uhrzeigersinn angeleitet wird, drei Pflanzenstiele jeweils an einen Draht links und rechts des kleinen Erdwalls. Wenn sie gut gepflegt werden bleiben die Pflanzen 30 – 40 Jahre im Boden. Im 2017 hat ein Hagelsturm die ganzen Hopfenkulturen vor der Ernte niedergehackt und das zwei Jahre zuvor neuerrichtete Gerüst und sogar die Scheune zerstört. Dieses Jahr hat der Hagel schon wieder Stammheim getroffen und 50% der Hopfenblüten beschädigt. Da sind viel Energie und neue Ideen gefragt, um überleben zu können. Der Anbau von Hopfen ist alles andere als altbacken. Mit so viel Elan und Humor, den die Familie Reutimann mit ihren Mitarbeitern versprüht hat sie die Seniorinnen und Senioren schnell von ihrer Produktion überzeugt. Wer hat schon gewusst, wieviel Wissen und Arbeit der Anbau von wenigen Hektaren Hopfen braucht. Die Zusammenarbeit mit Agroscop Reckenholz und einer deutschen Hopfenvereinigung bietet willkommene Hilfe.

Gestärkt vom feinen Mittagessen im Garten des Hopfenhofes mit wundervollem Ausblick liessen es sich einige Frauen nicht nehmen, im nahen freigegebenen Bohnenfeld Höckerli zu ernten. Mit prall gefüllten Säcken aus Feld und Hofladen hat die Schar den Bus bestiegen, der uns zur Schiffsanlegestelle Stein am Rhein brachte. Entspannende zwei Stunden Fahrt nach Gottlieben bei Kaffee und Gebäck, munterem Geplauder oder stillem Betrachten von Wasser und Ufer haben den fehlenden Mittagsschlaf vergessen lassen.

Glücklich und zufrieden hat sich die Reisegruppe der Kirchgemeinde Tänikon am frühen Abend verabschiedet: Danke, bis zum nächsten Mal!